news
Diese Kategorie enth�lt folgende Artikel
- R�ckkehr der Kunstmessen: Frieze London und Frieze Masters er�ffnen im Regent's Park
- Maxwell Alexandre, Conny Maier, Zhang Xu Zhan: "Artists of the Year" der Deutschen Bank im PalaisPopulaire
- Ways of Seeing Abstraction: Rana Begum, WP 410-412, 2020
- Ways of Seeing Abstraction: Franziska Furter, Draft IX/V, 2010
- Kunstsammlung NRW - Jeder Mensch ist ein K�nstler. Kosmopolitische �bungen mit Joseph Beuys
- Royal Academy of Arts - David Hockney: The Arrival of Spring, Normandy, 2020
- Ways of Seeing Abstraction: Fabian Marti, Ohne Titel, 2011
- Ways of Seeing Abstraction: Jo�o Maria Gusm�o + Pedro Paiva
- Ways of Seeing Abstraction: Beat Zoderer, Polygon I-VI, 2019
- Schirn Kunsthalle Frankfurt - Gilbert & George: The Great Exhibition
- Ways of Seeing Abstraction: Karla Knight, Spaceship Note (The Fantastic Universe), 2020
Ways of Seeing Abstraction:
Fabian Marti, Ohne Titel, 2011
Abstraktion,
darunter verstehen die meisten Menschen noch immer eine Konzentration
auf die Form. Eine Kunststr�mung, mit der �sthetische Ideen, Ordnungen,
philosophische Ideen oder innere Gef�hle zum Ausdruck gebracht werden
k�nnen – die aber mit der allt�glichen Lebenswirklichkeit nicht viel zu
tun hat. Doch gerade in von Krisen gekennzeichneten Zeiten werden auch
von der Kunst Relevanz und Dringlichkeit erwartet, eine Aussage zu
aktuellen gesellschaftlichen Themen. K�nstlerisches Engagement
vermittelt sich dabei heute nicht ausschlie�lich durch klare visuelle
Botschaften und Inhalte – sondern immer mehr auch durch die
Abstraktion. Gerade f�r j�ngere Generationen ist die gegenstandslose
Kunst das Mittel der Wahl, um Politik, Religion oder soziale Fragen zu
thematisieren. Mit Werken aus der Sammlung Deutsche Bank unternimmt die
Ausstellung „Ways of Seeing Abstraction“ im PalaisPopulaire eine
durchaus subjektive Bestandsaufnahme der internationalen Abstraktion
von der Nachkriegsmoderne bis in die j�ngste Gegenwart – und
dokumentiert die Vielfalt und Diskursivit�t, die sich hinter der Idee
der gegenstandslosen, „reinen“ Form verbirgt. Anl�sslich der Schau
zeigen wir Ihnen in unserer Serie Arbeiten von K�nstler*innen, die
Abstraktion eigenwillig nutzen und auf neue Weise definieren.
Fabian Marti, Ohne Titel, 2011
� Courtesy the artist and Galerie Peter Kilchmann, Zurich. Photo: Sebastian Schaub
Die konzentrischen Kreise auf Fabian Martis Fotogramm entfalten eine geradezu hypnotische Wirkung. Sie verunsichern das Auge, scheinen sich zu bewegen. Wie eine Spirale ziehen sie den Blick in die Tiefe. Spiralen tauchen h�ufig in Martis Werk auf – als Verweis auf kosmische Spiralgalaxien und Naturformen wie Schneckenh�user. Zugleich drehen sich Spiralen in der gesamten Kunst- und Kulturgeschichte: auf steinzeitlichen Keramiken, in Marcel Duchamps Film An�mic cin�ma (1926), den flirrenden Op-Art-Gem�lden der 1960er-Jahre oder in unz�hligen Comics, in denen sie Kontrollverlust oder einen Rausch symbolisieren. Martis Arbeiten gelingt es, diesem unz�hlige Male reproduzierten Motiv auch formal seine urspr�ngliche Kraft zur�ckzugeben.
Dabei kreist sein gesamtes Werk um die Erweiterung des Bewusstseins. Immer wieder spielt es auf Schamanismus, Mystik und die drogeninduzierten psychedelischen Erfahrungen der Hippie-Bewegung an. Daneben finden sich in seinen �beraus dekorativen Fotoarbeiten, Keramiken und Installationen zahlreiche Bez�ge zu Formalismus, Abstraktion und Minimalismus. Marti verbindet die unterschiedlichsten k�nstlerischen Techniken. Arbeitet ebenso selbstverst�ndlich analog wie digital, mit vorgefundenem wie eigenem Material. Er gleicht einem Alchimisten, in dessen Laboratorium verf�hrerische Werke entstehen – als Einladung zu einem Trip in Sph�ren, die sich unserem rationalen Bild der Welt entziehen.