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Expedition in eine magische Welt
Paola Pivi im MAXXI
Aus
Miniatur-Sofas str�mt der Duft von Shalimar. Ein gigantisches Netz
ineinander verschlungener Kissen h�ngt unter der Decke. An den W�nden
drehen sich mit bunten Federn besetzte Fahrradfelgen. Doch die
spektakul�rste Arbeit in Paola Pivis Schau World Record ist eine �ber 100 Quadratmeter gro�e Matratzenlandschaft. Die Besucher des MAXXI
sind eingeladen, sie zu erkunden. Doch das ist gar nicht so einfach.
Denn Pivi hat dieses riesige Objekt sozusagen gespiegelt: �ber der
Liegefl�che schwebt im Abstand von einem guten Meter ein Zwilling der
Riesenmatratze. Im Raum zwischen diesen beiden Matratzen werden die
erwachsenen Besucher im wahrsten Sinne klein. Sie m�ssen in die Knie
gehen, k�nnen auf allen Vieren umherkriechen oder auf den weichen
Matratzen herumrollen – wieder Kind sein in diesem surrealen Raum, der
alle Bewegungen und Ger�usche d�mpft. Man kann aber auch einfach nur
daliegen und die anderen beobachten. Spa�, das hat Pivi h�ufig erkl�rt,
ist einer der m�glichen Schl�ssel zu ihrer Arbeit.
Die Schau im MAXXI versammelt eine Auswahl von Pivis Arbeiten aus den vergangenen 25 Jahren. Kuratiert wurde sie von Anne Palopoli und Hou Hanru, dem Direktor des r�mischen Museums, der auch Mitglied des Global Art Advisory Council der Deutschen Bank ist. Das MAXXI geh�rt zu den Partnerinstitutionen der Sammlung Deutsche Bank. Hier gastierten bereits mehrfach Ausstellungen der „K�nstler des Jahres“, etwa von Basim Magdy, Kemang Wa Lehulere und Caline Aoun. Auch Paola Pivi ist mit der Sammlung verbunden. Ihren Arbeiten ist in den Frankfurter Deutsche Bank-T�rmen eine ganze Etage gewidmet.
Bekannt wurde die K�nstlerin mit Projekten, die absurde Aspekte der Alltagswelt hervorheben und den Betrachter mit unvorhergesehenen, oft spektakul�ren Situationen konfrontieren. Die in Anchorage, der gr��ten Stadt Alaskas, lebende Italienerin bringt Vertrautes in ungewohnte Kontexte, um so kulturelle und gesellschaftliche Konventionen zu hinterfragen. Mit ihren h�ufig surreal anmutenden Inszenierungen erschafft sie ihre pers�nliche Version der Wirklichkeit. „Realit�t, nicht Realismus" lautet dann auch das Motto ihrer Arbeiten, mit denen sie bereits zweimal auf der Venedig Biennale vertreten war.
Bei allem Spa�, den ihre Werke machen, spielen sie auch immer wieder auf politische und gesellschaftliche Themen an. So auch Share, but it’s not fair (2012), der Himmel aus Kissen, den sie im Eingangsbereich ihrer Schau im MAXXI installiert hat. Die Kissen wurden aus dem gelben und roten Stoff gen�ht, aus dem sonst die Gew�nder tibetischer M�nche gefertigt werden. Wie der Titel andeutet, geh�ren bedingungsloses Geben, Empathie und die Abkehr von Besitzdenken und Materialismus zu den Grundlagen des Buddhismus. Zugleich ist Tibet seit Jahrzehnten von China besetzt, tausende von Kl�stern wurden zerst�rt, der tibetische Buddhismus erbittert verfolgt. So wird diese Arbeit zur Hommage an eine unterdr�ckte Kultur, mit der die K�nstlerin seit ihrer Heirat mit dem tibetischen Musiker Karma Lama verbunden ist. Zugleich erzeugt die schwebende Installation eine spirituelle Atmosph�re: „Sich unter dieser riesigen Fl�che aus Kissen zu bewegen“, so Pivi, „gleicht einer Expedition in eine magische Welt.“ Es ist eine Welt, die sich jeder eindeutigen Interpretation konsequent verweigert. „Was ich an der Kunst mag, ist, dass sie mir so viele Dinge erz�hlt, von denen ich nichts wei� und die ich nicht in Worte fassen kann.“
A.D.
Paola Pivi. World Record
MAXXI, Rom
bis 08.09.2019
Die Schau im MAXXI versammelt eine Auswahl von Pivis Arbeiten aus den vergangenen 25 Jahren. Kuratiert wurde sie von Anne Palopoli und Hou Hanru, dem Direktor des r�mischen Museums, der auch Mitglied des Global Art Advisory Council der Deutschen Bank ist. Das MAXXI geh�rt zu den Partnerinstitutionen der Sammlung Deutsche Bank. Hier gastierten bereits mehrfach Ausstellungen der „K�nstler des Jahres“, etwa von Basim Magdy, Kemang Wa Lehulere und Caline Aoun. Auch Paola Pivi ist mit der Sammlung verbunden. Ihren Arbeiten ist in den Frankfurter Deutsche Bank-T�rmen eine ganze Etage gewidmet.
Bekannt wurde die K�nstlerin mit Projekten, die absurde Aspekte der Alltagswelt hervorheben und den Betrachter mit unvorhergesehenen, oft spektakul�ren Situationen konfrontieren. Die in Anchorage, der gr��ten Stadt Alaskas, lebende Italienerin bringt Vertrautes in ungewohnte Kontexte, um so kulturelle und gesellschaftliche Konventionen zu hinterfragen. Mit ihren h�ufig surreal anmutenden Inszenierungen erschafft sie ihre pers�nliche Version der Wirklichkeit. „Realit�t, nicht Realismus" lautet dann auch das Motto ihrer Arbeiten, mit denen sie bereits zweimal auf der Venedig Biennale vertreten war.
Bei allem Spa�, den ihre Werke machen, spielen sie auch immer wieder auf politische und gesellschaftliche Themen an. So auch Share, but it’s not fair (2012), der Himmel aus Kissen, den sie im Eingangsbereich ihrer Schau im MAXXI installiert hat. Die Kissen wurden aus dem gelben und roten Stoff gen�ht, aus dem sonst die Gew�nder tibetischer M�nche gefertigt werden. Wie der Titel andeutet, geh�ren bedingungsloses Geben, Empathie und die Abkehr von Besitzdenken und Materialismus zu den Grundlagen des Buddhismus. Zugleich ist Tibet seit Jahrzehnten von China besetzt, tausende von Kl�stern wurden zerst�rt, der tibetische Buddhismus erbittert verfolgt. So wird diese Arbeit zur Hommage an eine unterdr�ckte Kultur, mit der die K�nstlerin seit ihrer Heirat mit dem tibetischen Musiker Karma Lama verbunden ist. Zugleich erzeugt die schwebende Installation eine spirituelle Atmosph�re: „Sich unter dieser riesigen Fl�che aus Kissen zu bewegen“, so Pivi, „gleicht einer Expedition in eine magische Welt.“ Es ist eine Welt, die sich jeder eindeutigen Interpretation konsequent verweigert. „Was ich an der Kunst mag, ist, dass sie mir so viele Dinge erz�hlt, von denen ich nichts wei� und die ich nicht in Worte fassen kann.“
A.D.
Paola Pivi. World Record
MAXXI, Rom
bis 08.09.2019