Die Wiederentdeckung der schlafenden Muse: Deutsche
Bank sponsort Constantin Brancusi -Schau im New Yorker Guggenheim
Erst 2000 wurde sie wieder entdeckt. Bis zum Jahr vor seinem Tod 1957 hatte
der Bildhauer Constantin Brancusi die vierte Version seiner Skulptur
Schlafende Muse (1917-18) für sich behalten, um sie dann einer jungen Frau
zu schenken, die regelmäßig in seinem Pariser Atelier zu Gast war. Über 40
Jahre blieb das Kunstwerk im Besitz der einstigen Besucherin verborgen, um
schließlich 2003 in eine Privatsammlung nach Amerika zu gelangen. Nun wird
die „Schlafende Muse IV“ zum ersten Mal im Rahmen einer groß angelegten
Ausstellung der amerikanischen Öffentlichkeit vorgestellt.

Contantin Brancusi, Sleeping Muse I, 1909 10.Hirshorn Museum and Sculpture
Garden. Smithsonian Institution, Washington, D.C., Gift of Joseph H.
Hirshorn, 1966. ©2004 Artists Rights Society (ARS), New York/ADAGP, Paris
Mit der Deutschen Bank als
Sponsoringpartner zeigt das New Yorker
Guggenheim Museum
Constantin Brancusi: The Essence of Things. Mit über dreißig raren
Skulpturen, wie auch dem weltberühmten Kuss (1908)
dokumentiert die Themenschau die wesentlichen Grundzüge von Brancusis
Werk. Bereichert um die Neuentdeckung der Schlafenden Muse,
verfolgt die zuvor mit großem Erfolg in der Londoner
Tate Modern gezeigte Ausstellung in unterschiedlichen Stationen drei
Jahrzehnte seines bildhauerischen Schaffens: Brancusis Weg von der
naturalistischen Darstellung des menschlichen Körpers bis zur
Formensprache der reinen Abstraktion. Vorgestellt wird zudem eine Auswahl
von Arbeiten, die als Schlüsselpositionen innerhalb des Werkes den
besonderen Status von Brancusis Holzskulpturen hervorheben und Bezüge zu
Totemismus und der „primitiven“ afrikanischen, aber auch rumänischen
Volkskunst aufzeigen.

Contantin Brancusi, The Kiss, 1916.
Philadelphia Museum of Art, The Louise and Walter Arensberg Collection,
1950. ©2004 Artists Rights
Society (ARS), New York/ADAGP, Paris
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Der in Rumänien geborene
Constantin Brancusi (1876-1957) ist eine herausragende Figur der Kunst des
20. Jahrhunderts. Der Dichter
Guilliaume Apollinaire beschrieb ihn als Künstler von „großer Feinheit“ -
eine Beschreibung, die sowohl auf den spirituellen Ansatz seiner Arbeit
als auch auf die reduzierte Formensprache seiner Skulpturen zutrifft. Vor
genau einhundert Jahren begann Brancusi 1904 seine Karriere in Paris, um
rasch seinen Ruf als bedeutender Bildhauer der Moderne zu festigen.
Kurzzeitig lernte er bei
Auguste Rodin, doch schon bald sollte er sich vom Naturalismus
abwenden. Während viele Bildhauer seiner Zeit ihre Skulpturen in Gips
entwickelten, um sie von Werkstätten fertig stellen zu lassen,
konzentrierte sich Brancusi selbst auf die direkte Arbeit mit Materialien
wie Bronze, Kalkstein und Holz. Hierbei nutzte er als „volkstümlich“
verpönte Mittel wie die Schnitzerei, um sich unmittelbarer dem Material zu
nähern. Aus dem rohen Stoff schuf er Formen von subtiler Ebenmäßigkeit und
Stille. Viele seiner bedeutenden abstrakten Arbeiten resultieren aus einem
langen Prozess der Meditation und innerer Versenkung, sie veranschaulichen
die Überzeugung des Künstlers, dass „das Reale nicht die äußere Form ist,
sondern die Essenz der Dinge“.

The Muse, 1912. Solomon R. Guggenheim Museum. 85.3317. Constantin Brancusi
©2004 Artists Rights Society (ARS), New York/ADAGP, Paris
Die Verbindung zwischen Künstler und Museum zeugt von einer reichen
gemeinsamen Geschichte. So bemerkte Thomas Krens, Direktor der Solomon
R. Guggenheim Foundation , zu Constantin Brancusi: The Essence of
Things : “Über 50 Jahre hat sich das Guggenheim für die Skulptur
Brancusis eingesetzt, und es ist in der glücklichen Lage, elf Beispiele
seiner Arbeit zu besitzen. Noch zu Lebzeiten des Künstlers, arrangierte
das Guggenheim 1955, damals noch in seinen Übergangsräumen an der 1071
Avenue, die erste Retrospektive, die 1969 von einer weiteren großen
Retrospektive in Frank Lloyd
Wrights Rotunde gefolgt wurde. Damals wie heute bietet der
spiralförmige Bau die perfekte Ergänzung zu den organischen Oberflächen
von Brancusis Arbeiten und erinnert an seine eigene Äußerung, dass
‚Architektur bewohnte Skulptur ist’.“
Die
Deutsche Bank freut sich durch die Unterstützung der Ausstellung, der
Öffentlichkeit die Werke Brancusis und besonders seiner Schlafenden Muse
IV zugänglich machen zu können. Mit dem Sponsoring von
Constantin Brancusi: The Essence of Things ehrt die Deutsche Bank
einen der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Zugleich ist das
Engagement für diese Ausstellung der jüngste Höhepunkt der jahrelangen
erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen der Guggenheim Foundation und der
Deutschen Bank, in deren Mittelpunkt die Förderung und Präsentation
herausragender Kunst steht.
Die Ausstellung Constantin Brancusi:
The Essence of Things ist noch bis zum 19. September im Guggenheim
Museum, New York zu sehen. Zur Ausstellung erscheint ein
Katalog.
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